Raus aus der Prokrastination und rein in die Umsetzung: Aber wie?

Manche sagen ja, schreiben ist eine Therapie. Oder könnte eine sein.. Vielleicht, weil man dann eigene Probleme aus dem Unterbewusstsein hervorholt, sich damit beschäftigt, beschreibt und das an Aufmerksamkeit rein gibt, was das Problem immer mal haben wollte.

Ich habe ja seit Januar 2019 einen Sohn, der liebe Jack. Und manchmal vergleiche ich das Ganze mit Kindern: Wenn du ihnen zu wenig Aufmerksamkeit schenkst, fangen sie ja auch an zu quengeln. Erst leise, dann immer lauter. Bis du mit deiner Aufmerksamkeit bei ihnen bist. So lange machen sie das. Ignorieren hilft nicht.

Ich jedenfalls bin häufig vor meiner Prokrastination weggelaufen: Ein Wort, was schon gar keinen Spaß macht, also sagen wir es auf Deutsch: Aufschieberitis. Ja, es hört sich an wie eine Krankheit und ja, die Aufschieberitis kann wirklich krank machen. Gepaart mit Perfektionismus, das perfekte Paar für Unzufriedenheit. Also, wenn du schon mal gemerkt hast, dass du unter Perfektionismus oder Aufschieberitis leidest: dieser Blog ist für dich.

Also, ich habe auch unter Aufschieberitis gelitten, obwohl ich extrem viele Dinge umsetze. Einige Dinge, die ich nicht gerne tue oder nicht gut kann, weil sie mich nicht interessieren, weil ich denke, dass sie nicht so wichtig sind, erledige ich nicht zeitnah. Eigentlich erledige ich sie gar nicht. Und dann quengeln sie. Sie tauchen an allen Stellen auf, erinnern mich daran, dass ich das ja noch erledigen sollte… Und dann mache ich es doch wieder nicht. Und die Unzufriedenheit steigt und steigt und steigt.

Ich kenne das Problem „Aufschieberitis“ nur allzu gut

Jahrelang habe ich mich selbst unter Druck gesetzt: Ich habe mich dafür regelrecht gehaßt, dass ich die Dinge nicht anpacke. Selbstzweifel, Selbstkritik, ja sogar Selbsthass. Ich kann verstehen, warum Aufschieberitis krank macht. Einerseits hatte ich keine Lust dazu, andererseits haben mich diese unerledigten, aufgeschobenen Tätigkeiten aber auch gequält. Weil ich kein System hatte. Kein Abarbeitungs-System, keine Klarheit. Und ich kann dir sagen: Wenn du ein System hast, wann und wie du etwas erledigst, ist das schon die halbe Miete bzw. ist die Aufgabe schon zur Hälfte durch.

Alleine dadurch, dass du sie endlich annimmst. Wie ein quengeliges, lautes Kind. Schenke den Dingen Aufmerksamkeit, nimm die Dinge an. Geh genau auf die Dinge zu, dir dir extrem ekelig und unangenehm erscheinen und sie verlieren vollständig an Kraft und Widerstand.

Was Aufschieberitis mit Angst zu tun hat

Und jetzt setze ich noch einen drauf: Das ist genau das Selbe wie mit Ängsten: Die meisten Ängste, die wir bewusst oder unbewusst mit uns herum schleppen, sind komplette Hirngespinste. Ich sage nicht „alle“. Ein Mini-Bruchteil der Ängste scheint vielleicht gerechtfertigt. Aber zum Beispiel die Angst, dass du etwas sagst oder tust und Menschen mögen dich danach dafür nicht mehr, alleine diese Angst ist kompletter Humbug. Mach es doch mal: Was soll da schon passieren? Vielleicht mögen dich auf einmal Menschen nicht mehr, weil du dich differenziert hast und nicht mehr das sagst oder tust, was sie von dir erwarteten. Ja und? Was jetzt? „Lass die Angst los.“ Auf wieder so ein schöner Satz. Wie das gehen soll? Du brauchst ein System, was für dich funktioniert.

Weglaufen hilft nicht

Bestenfalls merkst du, dass du diese Menschen gar nicht so wichtig nehmen musst. Vielleicht merkst du sogar, dass deine Verbindung zu diesen Menschen heute nicht mehr so wichtig ist, wie du sie gemacht hast. Eure Wege haben sich vielleicht schon vor vielen Monaten getrennt, aber du hältst noch daran fest. Ja, es tut weh, manchmal innige Verbindungen loszulassen. Sie einfach fallen zu lassen. Ja, das kann weh tun. Aber ich sage dir etwas: Wenn so etwas in deinem Bewusstsein auftaucht, sind die ersten Samen im Unterbewusstsein schon aufgegangen. Sobald du das Gefühl hast, jemand passt nicht mehr so gut zu dir, hast du eigentlich bereits entschieden.

Andererseits ergeben sich vielleicht woanders neue Verbindungen, wenn du die alten Beziehungsgeflechte und Abhängigkeiten los gelassen hast. Ganz neue viel besser passende Verbindungen. Das ergibt sich dann, sobald du irgendwo loslässt. Aber zurück zum Thema Aufschieberitis: Was du tun kannst, wenn du mal wieder an die wichtigen Dinge nicht ran gehst:

5 Tipps, um in 15 Minuten Boss über deine Aufschieberitis zu werden

  1. Aufschreiben, was du davon hast, wenn das Ding erledigt ist, was du schon seit Wochen, Monaten oder Jahren vor dir her schiebst. Und zwar wirklich schreiben! Wer schreibt, der bleibt… Aber mal im Ernst. Deine gesamten Zellen, dein gesamter Körper muss wissen, warum es wichtig ist, diese Aufgabe zu erledigen. Außerdem beschäftigst du dich INTENSIV mit dieser Aufgabe, intensiv. Und das bringt die Lösung dessen, wovor du weg läufst.
  2. Aufschreiben, was passiert, wenn du diese Aufgabe NICHT erledigst. Achtung: Wenn es keine Konsequenz hat, kannst du die Aufgabe sofort ad acta legen.
  3. Eine Zeit terminieren, wann du diese Aufgabe anfängst und wann du diese Aufgabe realistisch zu Ende hast. Realistisch ist wichtig, aber du darfst dich etwas unter Zeitdruck setzen, dazu auch der nächste Tipp. Also, plane lieber nicht zu viel Zeit für die Aufgabe ein.
  4. Einen Wecker stellen: Wenn du eine nicht-schöne Aufgabe zeitlich limitierst, kann dein Unterbewusstsein sich darauf einstellen, dass es irgendwann vorbei sein wird. Wenn du weißt, wann etwas Unangenehmes vorbei ist, funktioniert es besser! Probiere es aus.
  5. Lerne ein System, wie und wann du Überblick über alle deine Projekte und Aufgaben wirst. Wenn du einen Überblick hast, fällt uns vieles viel leichter. Der böse „Spuck“ ist vorbei, wir bringen Licht ins Dunkel. Denn häufig wehren wir uns vor den Aufgaben, von denen wir gar nicht genau wissen, wie lange sie dauern und wie wir sie erledigen sollen. Je mehr du dich mit den unangenehmen Dingen beschäftigst, desto leichter werden sie.

 

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